Mi, 11.03.2020 , 13:35 Uhr

Oberbürgermeister Lösel stellt neue Corona-Maßnahmen vor

Die Stadtspitz reagiert mit einer Sondersitzung auf die Anordnungen der Staatsregierung, Veranstaltungen über 1.000 Personen abzusagen. Außerdem beschloss die Referentenrunde in Ingolstadt neue Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Die Einzelheiten und Neuerungen stellt Oberbürgermeister Christian Lösel im Gespräch mit Sebastian Kramer vor.

Die Stadt teilt mit:

 

Zu den zusätzlichen Maßnahmen zählen im Einzelnen:

 

1. Diagnose-Stelle zur Abnahme von Tests wird eingerichtet Die Stadt Ingolstadt richtet eine eigene Diagnose-Stelle zur Abnahme von Tests in begründeten Verdachtsfällen ein. Hierzu lässt das Referat für Gesundheit an geeigneter Stelle Container aufstellen, in denen nach Terminabsprache durch das Gesundheitsamt Tests abgenommen werden. Diese Diagnose-Stelle soll bis Ende nächster Woche in Betrieb gehen. Weitere Informationen folgen.

 

2. Laborkapazitäten sollen geschaffen werden Die benötigten Laborkapazitäten sollen durch das Gesundheitsamt durch Voranmeldung bei externen Laboren gesichert werden. Gleichzeitig hat der Oberbürgermeister das Klinikum beauftragt, auch eigene Laborkapazitäten im Klinikum einzurichten und hierfür die nötigen Voraussetzungen zu schaffen.

 

3. Städtisches Bürgertelefon wird eingerichtet Zusätzlich zu der bereits bekannten Hotline des Bayerischen Gesundheitsministeriums soll ein städtisches Bürgertelefon eingerichtet werden. Hierzu wurde das Gesundheitsamt beauftragt, zusammen mit dem Rettungszweckverband und den örtlichen Rettungsdiensten eine entsprechende Besetzung zu organisieren.

 

4. Pandemiestab Stadtverwaltung erlässt Urlaubssperre Schlüsselpositionen für die Aufrechterhaltung der städtischen Verwaltung erhalten ab sofort eine grundsätzliche Urlaubssperre, nach Analyse der Pandemiegruppe und in Absprache mit dem Personalrat. Nicht zwingend notwendige Dienstreisen werden eingeschränkt.

 

5. Unterstützung für Mittelstand wird geprüft „Wir prüfen, ob und ggf. wie wir unsere mittelständischen Betriebe unterstützen können. Hierzu prüfen wir sämtliche möglichen Maßnahmen“, betont der Oberbürgermeister. Im Anschluss an das morgige erste Treffen des Runden Tisches Wirtschaft wird es ein Pressegespräch geben (siehe eigene Einladung).

 

6. Unterstützung auch für Sportvereine Auch für lokale Sportvereine gilt die gestrige Ankündigung des Oberbürgermeisters, zu prüfen, ob ein Schutzfonds aufgelegt werden kann, der nach Einzelfallprüfung finanzielle Unterstützung im Bedarfsfall gewährt, sofern durch abgesagte Veranstaltungen finanzielle Schieflagen entstehen.

 

Das städtische Sportamt prüft in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt, inwieweit im Zeitraum bis zum 19. April geplante Sportveranstaltungen oder Wettbewerbe von einer eventuellen Absage betroffen sein könnten. Derzeit sieht es allerdings nicht danach aus. Sollte sich diese Einschätzung verändern, werden wir informieren. Das Sportamt steht den Vereinen für Anfragen zur Verfügung. Der reguläre Trainings- und Spielbetrieb ist nach derzeitiger Einschätzung nicht betroffen. Selbstverständlich gelten auch im Sportbereich entsprechende Hygienehinweise, wie z.B. regelmäßiges, intensives Händewaschen. Auf der Website www.infektionsschutz.de stehen Infografiken mit Hygienetipps und Infomaterialien zum Download bereit. Den Sportvereinen wird empfohlen, diese für Aushänge in Sportanlagen und Vereinsräumen zu verwenden.

 

7. Prüfung einzelner Veranstaltungen Bezüglich weiterer städtischer Veranstaltungen laufen Einzelfallprüfungen. Für die städtische Volkshochschule und die Simon-Mayr-Singund Musikschule werden bis 19. April die eigenen Veranstaltungen und Konzerte abgesagt. Kurse und Unterrichtsstunden in beiden Einrichtungen finden wie geplant weiterhin statt.

 

Zu Veranstaltungen von Fremdbelegern in der VHS findet derzeit eine Einzelfallprüfung statt. Die Stadtbücherei hat bereits (gesonderte Pressemitteilung) ihre Veranstaltungen bis 19. April abgesagt. Städtische Empfänge, die nicht unbedingt notwendig sind, sollen verschoben werden. Entsprechende Prüfungen laufen. Bereits entschieden wurde, dass der morgige Empfang (12.3.) „Verleihung Sportabzeichen Senioren“ verschoben wird.

 

Ebenso wurde entschieden, dass der heutige „Frauenpfad“ der Gleichstellungsstelle (16.30 Uhr am Rathausplatz) und das Programm im Barocksaal des Stadtmuseums entfallen. Hinsichtlich weiterer Veranstaltungen werden Kirchen und Religionsgemeinschaften, aber auch größere Veranstaltungsorte kontaktiert.

 

8. Keine erhöhte Gefahr in Schwimmbädern und beim Eislaufen Da Grippe- und Corona-Viren nach derzeitigem Wissensstand nicht über das Badewasser übertragen werden können und die entsprechenden Erreger durch das Chlor abgetötet werden, besteht in öffentlichen Schwimmbädern kein erhöhtes Infektionsrisiko.

 

Damit gelten für Schwimmbäder die gleichen Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln wie für andere öffentlichen Einrichtungen auch: Wer sich krank fühlt, sollte nicht zum Schwimmen gehen, die Husten- und Nies-Etikette beachten und auf gründliche Handhygiene achten. Schwimmbäder unterliegen einem strengen Hygienereglement, Flächen und Installationen werden häufig gereinigt und desinfiziert. Auch bei den öffentlichen Eislauf- und Eisdisco-Veranstaltungen in der Saturn-Arena (Zweite Eishalle) gibt es kein erhöhtes Ansteckungsrisiko.

 

Wir weisen darauf hin, dass es grundsätzlich in der Verantwortung und Abwägung jedes Einzelnen liegt, welche öffentlichen Einrichtungen und Veranstaltungen besucht werden.

 

9. Hinweise zur Kommunalwahl Zum Thema Vorbereitungen Kommunalwahl werden der städtische Wahlleiter Dirk Müller, zusammen mit der Leiterin des städtischen Gesundheitsamtes Dr. Susanne Kramer, in einem Pressegespräch am morgigen Donnerstag, 12. März informieren – gesonderte Presseeinladung folgt.

 

10. Informationsangebot der Stadt Weiterhin wird auf die bestehenden Themenseite der Stadt Ingolstadt mit allen relevanten Informationen und Links zu Fachstellen (www.ingolstadt.de/corona) verwiesen, die vor zwei Wochen eingerichtet wurde und die beständig aktualisiert wird. Auch Informationen in Fremdsprachen sind hier enthalten. Darüber hinaus kommuniziert die Stadt über Pressemitteilungen und Mitteilungen in den sozialen Medien. Zusätzlich soll die Kommunikation nun durch Zeitungsanzeigen mit allgemeinen Informationen ergänzt werden.

 

(Stadt Ingolstadt)

 

 

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